Monday 25 March 2013

Buchneuerscheinung: KLANG DER REVOLTE


JETZT IM BUCHHANDEL!

Christoph Wagner
 
DER KLANG DER REVOLTE
 
Die magischen Jahre des westdeutschen Musik-Underground

Herausgeber: Haus der Geschichte Baden-Württemberg;
Schott Music, Mainz 2013, Broschur, Fadenheftung, 388 Seiten, über 100 rare Schwarz-Weiß-Fotos, 24,95 Euro
 


Mit dem Jugendprotest entstand in Westdeutschland in den “magischen Jahren” von 1967 bis 1973 eine neue Underground-Musik, die eine radikale Abkehr von der biederen Nachkriegsunterhaltung markierte.

Ob in Rock, Jazz, Folk oder avantgardistischer Popelektronik - überall bastelten visionäre Musiker an neuartigen Klängen, die die Impulse der anglo-amerikanischen Szene mit europäischen Einflüßen zu eigenständigen Stilformen verbanden.
                                                                                                                                  Kraftwerk, 1970
Rockgruppen wie Can, Amon Düül 2, Guru Guru, Embryo und Faust, Elektroniker wie Kraftwerk, Cluster, Tangerine Dream, Klaus Schulze und Neu sowie Jazzrebellen wie Peter Brötzmann und Alexander von Schlippenbach gaben Anstöße, die bis heute weltweiten Widerhall finden. Darüber hinaus leisteten Pioniere wie Udo Lindenberg, Ton Steine Scherben oder Ihre Kinder sowie politische Liedermacher à la Franz Josef Degenhardt und radikale Straßensänger wie Klaus der Geiger Geburtshilfe bei der Entstehung einer deutschsprachigen Popmusik.

Ihre Sounds hallten im subkulturellen “Echoraum” aus Bandkommunen, Drogen, den ersten internationalen Rockfestivals sowie lokalen Konzertinitiativen und Jugendclubs wider - selbst in der tiefsten Provinz - und befeuerten so die den gesellschaftlichen Umbruch.

Inhalt
Das Kleingeld der Träume - Die Historisierung der «magischen Jahre»
Der Klang der Revolte - Musik als Protest
The strangest rock scene in the world - Das andere Deutschland
Vor Udo - Wie das Deutsch in die Rockmusik kam
Klanggewitter - The Who und Jimi Hendrix küssen die deutsche Popszene wach
Kosmische Sounds und sphärische Klänge - Die Anfänge der elektronischen Musik in Berlin
Elektronische Seligpreisungen - Die westdeutsche Elektronik-Szene
Klangzauberei - Die Entdeckung des Studios
Grenzen durchbrechen! Die Jazz-Revolution in Westdeutschland
Neugier ist die schlimmste Droge - Auf dem Weg zur Weltmusik
«Selten, seltener, selbstgemacht!» - Die Anfänge der Liedermacherei und einer radikalen Straßenmusik
Der Untergrund taucht auf - Die «Internationalen Essener Songtage 1968»
Der Krieg findet im Saal statt - Die «Underground-Explosion»-Tour 1969
Flüstern, beschwören, kreischen - Das «Internationale Essener Pop- und Bluesfestival 1969»
Festivalitis - Die ersten Open-Airs, Deutschrock- und Free Festivals 1970
Die Provinz dreht auf - Greatest Show at Bodensee
Von «Love & Peace» zu «Hate & War» - Fehmarn und das Ende der Chaos-Festivals
Vorsicht: Popkommune! - Das alternative Leben im Musikkollektiv
Wenn man nichts machte, war nichts los! - Subkultur in der Provinz
«Jetzt haben wir noch zehn Mark» - Die Mangelökonomie im Untergrund
Die Farben der Klänge - Drogen im Underground
Musik vor der Musik - Die animalischen Klänge von Paul und Limpe Fuchs
Meet the Bürgerschrecks - Die Pop-Guerilla-Truppe Xhol Caravan
Betongewölbe aus Klang - Die Unerbittlichkeit der Can-Maschine
Im Echoraum der Geschichte - Die Aktualität der magischen Jahre



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ERSTE REAKTIONEN:

"Sehr gut zu lesen  - für mich natürlich einen Reise in meine  Vergangenheit. Große Klasse!"                                                                          
                                                                            Walter Westrupp (WITTHÜSER & WESTRUPP)

"Mein lieber Mann - was für ein Werk! Das Ganze macht auch formal einen sehr gediegenen Eindruck! Respekt, Respekt!"
                                                                   Ernst Schultz & Sonny Hennig / IHRE KINDER

"Ich denke, dass das das Standardwerk zum Thema sein wird!" 
                                                                                                    Andy Goldner / EXMAGMA

"Für mich werden viele Erinnerungen beim Lesen wachgerufen. Man vergißt ja im Laufe der Zeit, wie damals das Zeitgefühl war. Es ging uns immer um die Sache - um Veränderungen -, nicht nur um Unterhaltung. So war für mich Musik auch immer ein Baustein meines politischen Bewußtsein. Die Musikszene gehörte dazu, wie der Joint, die endlosen Diskussionen. Dem Buch ist es gelungen, diese besondere Atmosphäre authentisch herüberzubringen." 
                                                                        Jörg Becker, Fotograf

"Wunderbares Buch!"  Christian Burchard, EMBRYO


"Ich finde es bis jetzt das Beste über diese Szene und Musik. Gut recherchiert, mit dabeigewesen, schön geschrieben." Mani Neumeier / GURU GURU

"Ein wunderbar umfangreicher Ein- und Rückblick in und auf eine wunderschön unschuldige, neugierige Zeit. Ich bin sehr sehr angetan davon." Carsten Bohn / FRUMPY


"Was ich über meine damaligen Freunde und Kollegen bzw. über unser zufälliges 'Flügelschlagen' in diesem musikalisch, sozial-politischen Schmelztiegel gelesen habe, finde ich der Realität sehr nahe. Ein schönes Geschichtsbuch über die 68er." 
                                                                                                                     Paul Fuchs, ANIMA 

"Sehr informativ und spannend!"   Irène Schweizer, Jazzpianistin



Rezension: 


JAZZTHING / ZEITSCHRFIT

Christoph Wagner - Der Klang der Revolte (Cover)Viele Jahre hat der Musikjournalist Christoph Wagner für sein neues Buch recherchiert, Archive gesichtet, Orte besichtigt und Interviews geführt, den Soundtrack der jungen Linksgepolten wiedergehört. Entstanden ist daraus eine Geschichte des deutschen Musik-Undergrounds zwischen 1967 und 1973. Jene „magischen Jahre“ markieren für Wagner die „radikale Abkehr von der biederen Nachkriegsunterhaltung“. Wagner, obwohl Jahrgang 1956, bezeichnet sich noch als „spätgeborenen Achtundsechziger“, Rockmusik war für ihn die Einstiegsdroge, Jazzrock und Jazz kamen später. „Im Jazz und in der Liederszene drang das Neue zuerst durch“, schreibt Wagner über Mitte der 1960er Jahre, „der ‚Beat Club‘, der samstagnachmittags im Fernsehen lief, wirkte als Medium der Rebellion“. Der Bogen der von Wagner in seinem Buch beschriebenen Protestmusik reicht von den Anfängen mit Brötzmann, Schlippenbach, Guru Guru, Kraftwerk und Embryo bis zu deren globaler Wirkung im „Echoraum der Geschichte“. Dazu zählt er auch die Zürcherin Irène Schweizer, die sich ebenfalls heute auf eine internationale Reputation berufen kann. Ein großer Wurf über die größte Zeit.
Christoph Wagners Buch „Der Klang der Revolte. Die magischen Jahre des westdeutschen Musik-Underground“ ist bei Schott erschienen. Es hat 388 Seiten mit zahlreichen s/w-Fotos und kostet 24,95 Euro.
                                 Christian Broecking, Stefan Franzen & Martin Laurentius



Weitere Pressestimmen:

"Christoph Wagner hat ein Buch geschrieben, das durch die Ausbreitung einer Fülle von Material beeindruckt, das sich dennoch nicht im Detail verliert, sondern Zusammenhänge herzustellen und persönliche Nähe zur thematisierten Musik mit historischer Reflexion zu verbinden vermag."
                                                     
                                                                Bert Noglik, Deutschlandfunk



“ln 25 Kapiteln verliert Christoph Wagner nie den roten Faden, sein vielleicht aus persönlicher Anteilnahme nicht ganz ungetrübter Blick auf einige der konstruktivsten deutschen Musikjahre mit ihren radikalen Konzepten und der frechen Subkultur buddelt viele bunte, vergessene und ungeschminkte Tatsachen aus. Wagners Rundumschlag trifft den Kern des aus der Jugendprotestbewegung und der Studentenrevolte gespeisten neuen Kultursiegels punktgenau - was heute selbstverständlich erscheint war Annodunnemals täglicher Kampf um Noten, Krach, Spaß und Experiment.” 
                                                               Klaus Hübner, Jazzpodium



"Dutzende Interviews führte der deutsche Musikpublizist, viele Gruppen hat er selber spielen gehört. Wagner vermeidet die Fan-Perspektive von Julian Copes «Krautrock-Sampler» (1995), der bislang wichtigsten Darstellung zum Thema. Aber auch für ihn war der deutsche Aufbruch seinerzeit faszinierend: «In dieser Umbruchzeit zwischen 1967 und 1973 schien alles offen und alles möglich.» Free-Jazz-Improvisatoren wie Peter Brötzmann oder Alexander von Schlippenbach, experimentelle Rockgruppen wie Popol Vuh oder Faust, Elektroniker wie Tangerine Dream oder Kluster, psychedelische Folk-Ensembles wie Witthüser & Westrupp, radikale Strassensänger wie Klaus der Geiger – sie alle versuchten ihr «eigenes Ding» zu machen. Die neuen Töne spiegelten auch Veränderungen in der deutschen Gesellschaft. Krautrock bedeutete «grosse Verweigerung» (Herbert Marcuse) gegenüber einer als spätkapitalistisch begriffenen Gesellschaft. Und er stand für die Aufhebung der Trennung von Kunst und Alltag. Wagner schildert, wie die Bands in Kommunen zusammenlebten und musizierend an einer neuen Welt zu zimmern glaubten." 

                                               Christoph Merki, Tages Anzeiger Zürich




Wie klang nochmal Revolte?

Eine Rückschau auf Protest- und Dissidenzmusiken im Westdeutschland der 60er und 70er

Mit der Beschreibung der „magischen Jahre des westdeutschen Musik-Underground“ hat sich der freie Musikjournalist, Radiomoderator und Buchautor Christoph Wagner eines der interessantesten Kapitel hiesiger Popmusikgeschichte vorgenommen. Hier lässt sich sehr schnell sagen: gelungen! Eine solche anregende und ergiebige Materialfülle – auch in bildlicher Hinsicht – in derart kompakter Form über ein Thema, über das doch scheinbar schon alle mehr oder minder Bescheid zu wissen meinen, nämlich die genuine Entwicklung von z.B. Kraut, Psych, Jazz und Free-Jazz, Freak-Folk, radikaler Straßenmusik und Agit-Rock und Polit-Liedermacherei sowie vieles mehr in Deutschland in den Jahren von ca. 1967 bis 1973, habe ich bisher noch nicht gesehen. Und es scheint sich seltsamer-, aber auch bezeichnenderweise das zu bewahrheiten, was ich in der letzten Ausgabe geschrieben habe: Während sich gegenwärtig diverse Popwissenschaftler*innen in teils grässlich zu lesenden Analysen in furchtbarstem Akadämicker-Jargon über Popkultur ergehen – mir ist da letztlich ein Wissenschwachtsbuch zum Schütteln in die Hände gefallen, das sich auch noch als Ausstellungskatalog tarnte –, weiß Wagner als erfahrener Journalist und versierter Rechercheur Popkulturgeschichte einfach verständlich, interessant und gewinnbringend zu erzählen.
Natürlich werden hier nicht nur die Musikgenres und -phänomene markiert und beleuchtet, sondern auch explizit und detailliert mit den relevanten sozialen und ökonomischen Kontexten in Verbindung gebracht, im Kapitel „Jetzt haben wir noch zehn Mark – Die Mangelökonomie im Untergrund“ geschieht das sogar sehr konkret. Zitate gibt es auch in diesem Buch massenhaft, aber zum einen sind dies meist Augenzeug*innenberichte und Aussagen von Aktivist*innen, und zum anderen werden sie derart sinnvoll und schlüssig in den Text eingearbeitet, dass der daraus entstehende Lesefluss ein wahres Vergnügen ist.
Der Hauptgewinn des Buches besteht aber nicht zuletzt darin, dass die westdeutschen Szenarien der Entwicklung und Popularisierung einer Musik der Dissidenz und des Protests sowie der zeitgleichen Opposition aus diversen linkspolitischen Kreisen gegen ebendiese – der Aufstieg und Niedergang des Waldeck-Festivals kann als ein Beispiel hierfür gelten – sowohl detailliert und in aller Komplexität wie auch kompakt und stringent beschrieben werden. Einige Kontexte sind hierbei sicherlich Wagners Herkunft aus dem südwestdeutschen Raum zuzuschreiben, was der objektiven Fülle indes keinen Abbruch tut, sondern die Aufbereitung noch authentischer und verständlicher gelingen lässt. Alles in allem ein sehr beachtens- und lesenswertes Buch, das die Zeit und ihre Musik nicht nur transparenter macht, sondern auch die Auswirkungen auf die heutigen Verhältnisse verdeut­licht.
HONKER, Terz Magazin


VOLKER SCHUH von HISS schreibt:

"Gerade eben habe ich Dein Buch "Der Klang der Revolte" ausgelesen und ich muss Dir sagen, es hat mir sehr viel Spass bereitet. Ein exakte Aufarbeitung der Zeit, in der auch ich meine musikalische Sozialisation erfahren habe. Schon das erste Kapitel "Das Kleingeld der Träume" hat mich in eine Zeit zurückgeführt, die mit die wichtigste und wegweisendste für mich war. Ob das nun die langen Haare und den Parka betrifft, den Beginn meiner musikalischen "Karriere", die ersten Live-Konzerte, die ich besucht habe - es war einfach genauso!
Gleich habe ich mal meine alten Krautrockscheiben von Amon Düül, Frumpy, Can etc. herausgeholt, damit ich den entsprechenden Soundtrack zum Buch habe.

Eines meiner ersten Konzerte war Brian Auger's Oblivion Express, den Du ja auch erwähnst,  auf das uns mein Onkel bei tiefstem Schneetreiben gefahren hat. Wir, auf dem nassen Hallenboden in der Stadthalle in Eppingen sitzend, und
Brian Auger spielte mit seiner Band wie der Teufel. Das Konzert werde ich nie vergessen und seine Scheibe "Second Wind" gehört noch heute zu meinen Lieblings-LPs aus alten Zeiten.


Es gibt auch Bands, die ich heute nicht mehr so toll finde, trotzdem finde ich es beeindruckend, wie damals Musik gemacht wurde, mit welcher politischen Einstellung und mit was für Mitteln. Zwei Revoxgeräte und ein Mikrofon, damit man Aufnahmen machen konnte. Unglaublich, wenn man das mit heute vergleicht.


Das Musizieren mit einer festen Band steht für mich immer noch an erster Stelle.  Das habe ich in meiner ganzen Musikerlaufbahn so gehalten. Eine Band, einen Bandbus und damit durch Deutschland reisen. Toll, zumal wir uns bei HISS als Band gut verstehen. Hätten wir eine WG, gäbe es uns bestimmt nicht mehr. Was ich auch interessant finde, dass wenn man als tingelnde Band unterwegs ist, die Gagen nach wir vor oft lausig sind. Da hat sich nicht viel getan.

Sehr schön auch der Bericht über die Jazzrevolution in Deutschland. Wolfgang Dauners Et Ceterea kann ich heute noch hören,oder das Dave Pike Set. Wie oft habe ich die Frederic Rabold Crew live gesehen und war jedes Mal begeistert. Jazz ist mein Steckenpferd geblieben.

Nicht alle Kapitel waren für mich wichtig. Logisch, kann auch nicht sein. Trotzdem habe ich sie mit Interesse gelesen und im Nachhinein gestaunt, was alles so ging und in welcher Form die Revolte vor sich ging. (z.B. Paul und Limpe Fuchs)

Auch Dein Kapitel am Schluss über "Can", klasse. Ich weiß noch wie ich damals vor dem Radio hing, als es hieß, Can tritt in England auf. Die Entstehung des "Krautrock"  und wie er insbesondere in England wahrgenommen wurde, war schon ein wichtiger Schritt für das Selbstbewusstsein der deutschen Rockmusik.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem epochalen Werk, das jeder lesen sollte, der etwas über Krautrock und die damalige revolutionäre, und wie ich finde, einzigartige Zeit wissen will."

                                                VOLKER SCHUH, HISS